Ich war gestern mit Superfrau im Kino. Der Todesmarsch.

Ich habe das Buch damals gelesen. Richard Bachmann, von dem jetzt ja alle wissen das es Stephen Kong ist. Das Buch war ein richtig gutes und der Film ist eine gute Umsetzung.
Die Prämisse ist einfach: in einer alternativen USA in der Armut und Depression vorherrscht gibt es zur Belustigung der Massen und zum Ankurbeln der Wirtschaft den „Long Walk“
Jeder Staat der Vereinigten Staaten sendet eine Läufer der sich „freiwillig“ gemeldet hat um an den Long Walk teil zu nehmen.
Dies ist ein nicht endender Marsch in mindestens 3 Meilen/Stunde Geschwindigkeit. Das sind 4,8 km/h. Was strammes durchgehen ist. Vor allem wenn es nicht Durchschnitt sondern Geschwindigkeit bedeutet.
Wer langsamer läuft bekommt Verwarnungen, bei genug Verwarnungen wird der zu langsame Läufer erschossen. Bis nur noch ein Läufer übrig ist. Bis dahin gibt es keine Pause.
Und ähnlich wie das Buch (hey das ist Jahrzehnte her) wird sich im Film nur auf den Marsch konzentriert.
Der Film beginnt damit das sich die Läufer am Beginn der Strecke treffen, begrüßt werden und der Marsch beginnt. Und endet mit der letzten Person.
Und obwohl der Film eine Abrechnung mit dem medialen Ausschlachten von soetwas ist wird nicht einmal auf die Aussenwirkung des Marsches eingegangen. Einzig vereinzelte Zuschauer am Rand des Marsches zeigen irgendwelche Aussenreaktion.
Der Film konzentriert sich vielmehr auf die Hauptpersonen, die Nebenpersonen und deren Persönlichkeiten und privaten Gründe am Marsch teilzunehmen.
Zusätzlich wird auch angesprochen das die Freiwilligkeit nicht wirklich freiwillig entspricht wenn der Marsch die einzige Möglichkeit ist aus der miserablen Situation raus zu kommen.
Wir lernen also neben den Hauptfiguren und deren aufblühenden Freundschaft auch viele Nebenfiguren näher kennen. Was die nicht gerade unbrutal inszenierten „letzten Verwarnungen“ jedesmal besonders heftig wirken lassen.
Jeder Junge Mann der erschossen wird ist ein Schlaf in die Magengrube. Sogar die der eher antagonistisch präsentierten Personen.
Und ja, jeder junge Mann, dann der Marsch beinhaltet nur Männer. Was vor allem dem Hintergrund des Buches geschuldet ist. Dieses war nämlich eher eine Abrechnung mit dem Vietnamkrieg, weswegen Männer „eingezogen“ wurden, die „Gefallenen“ regelmäßig gefeiert wurden und im Endeffekt die „Überlebenden“ medial ausgeschlachtet werden um Nachschub zu bekommen.
Der Todesmarsch ist ein lohnender Film der sich auch gut ohne Wissen über das Buch ansehen lässt. mensch sollte nur wissen das er brutal die Tode der Läufer inszeniert und das dies nicht das schlimmste am Film ist. Schlimmer ist das Wissen über die Personen und ihren Leidensweg den sie durchlaufen haben wenn es passiert.


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